Erfahrung der Woche: Wer den Wal hat, hat die Qual. Zuerst muss man sich entscheiden, ob man eine der völlig überteuerten Touren hinauf aufs Meer machen möchte. Man denkt sich: Hermanus ist DER Ort um Wale zu sehen. JETZT ist man hier, JETZT sind die Wale hier. Wäre irgendwie schön dumm es nicht zu machen. Außerdem sah es schon beeindruckend aus wie die Wale, die wir die letzten Tage vom Strand aus gesehen hatten, im Wasser herum gesprungen sind. 45€ pro Person sind zwar eine Frechheit, aber nach langem Hin und Her haben wir die Wahl getroffen es trotzdem zu machen. Einen Wal haben wir dann aber erstmal nicht getroffen. Nachdem wir ein ganzes Stück herumgetuckert waren, erwischte uns eine der eiskalten Wellen frontal, weil wir natürlich mit dem Herrn “Wal-Ausschauer” am Bug standen, um die Wale auch am Besten zu sehen. Erst als wir also nass und kalt waren, sahen wir dann endlich eine schwarze, glatte, undefinierbare Stelle im Wasser. Ein anderes Boot schipperte direkt neben uns und neben der Walmama. Sie hatte ihr “Kleines” dabei – das Kindchen war ungefähr so groß wie ein Elefant. Die Mutter angeblich so groß wie 10. Aber das kann ich nicht bestätigen, ich sah ja immer nur ein kleines bisschen von ihr. Keine Schwanzflosse, kein Sprung. Langweilig. Regelrecht zum Kotzen fand ich. Aber das lag wohl größtenteils an den Wellen. Als wir dann endlich zurück zum Land fuhren konnte ich wirklich keine Wale mehr sehen. Das dauerte bis zu dem Zeitpunkt, als wir im Auto saßen. Da schwamm so ein Koloss dann nämlich direkt neben uns an der Küste entlang. Diesmal brauchte man nicht mal ein Fernglas um ihn zu sehen. Das nächste Mal wählen wir also diese Art der Besichtigung. Ich machte jedenfalls drei Kreuze, als die ganze Walgeschichte vorbei war.Ort der Woche: In Langebaan. Und zwar auf dem Kiteboard. Es lief in den 3 Tagen tatsächlich so gut, dass man von “auf dem Board” sprechen kann. Nicht von “im Wasser” oder “unter Wasser“. Nach langem Warten auf Wind (auf der Garden Route hatte es ein paar tolle Spots gegeben, die wir alle nicht nutzen konnten weil absolute Flaute herrschte) wehte er endlich stark genug, um die Übungen mit Drachen und Brett weiter fortzuführen. Wir hatten Kapstadt schon nach 1,5 Tagen wieder verlassen, weil die Vorhersage für die nächsten Tage vielversprechend war. Es hat sich gelohnt. Wir genossen die 3 Tage in dem entspannten Dörfchen an der traumhaften Lagune so sehr, dass wir am liebsten 3 Wochen daraus gemacht hätten. Es gibt einfach nichts Schöneres als mit Salzwasser im Haar, der Sonne auf der Haut und Sand zwischen den Zehen den Tag zu verbringen. Ein bisschen Kiten, dann etwas essen, noch mal Kiten, wieder essen und dann 12 Stunden schlafen. Und am nächsten Tag wieder von vorne. Wir fühlten uns so wohl wie die Seehunde, die beim Kiten vergnügt neben unserem Board plantschten. Seepudelwohl sozusagen.
Beobachtung der Woche: Es gibt Rotwein der nicht schmeckt. Ich habe noch nie einen Shiraz getrunken der wirklich gar nicht geschmeckt hat. Um diese Erfahrung zu machen, sind wir in Südafrikas bekannte Weinregion in der Nähe von Kapstadt gefahren. Wie wahrscheinlich jeder Touri, machten auch wir ein Winetasting. Entweder war das Weingut schlecht oder die Spülmaschine. Keiner der 4 Weine schmeckte. Nicht der Shiraz, nicht der Melrot und auch der Chardonnay nicht. Zum Glück war die Gegend sehr schön und so war der Besuch in Franschhoek zumindest ein Augenschmaus. Der Gaumen wurde dann doch auch noch verwöhnt, denn abends ließen wir es uns bei Reuben’s schmecken, Südafrikas prominentem Fernsehkoch. Und auch das Cheesetasting bei Fairview in Paarl und die Brotzeit bei De Companje in Stellenbosch schmeckten vorzüglich. Abschließend muss ich leider sagen: Südafrikanischer Wein, das lass’ sein.
Viech der Woche: Der Pinguin. Nachdem wir von den Walen so enttäuscht worden waren, bekamen wir noch am selben Tag eine ganze Kolonie der schwarz-weißen Vögel zu sehen. Ein älterer Herr hatte uns auf dem Parkplatz nach dem Whale Watching angesprochen und gefragt, ob sich so eine Tour lohnen würde. Zum Dank für unsere ehrliche Antwort verriet der nun einheimische Ex-Deutsche uns eine Spezialroute um nach Kapstadt zu fahren. Und die führte vorbei an einer riesigen Pinguin Sippe in einem Örtchen namens Kleinmond. Die tollpatschigen Viecher waren uns viel sympathischer, da man sie in aller Ruhe dabei beobachten konnte, wie sie ungeschickt von Stein zu Stein glitschten. Sie bewegten sich an Land so, wie ich mich vorher auf dem Boot bewegt hatte. Nur dass die Pinguine sich dabei nicht übergeben mussten.
Investition der Woche: Fashion & Food. Summe ungekannt. Kapstadt ist ein Mekka für schicke Klamotten von lokalen Designern und köstlichem Essen aus regionalen Produkten. Um beides unter die Leute zu bringen, werden am Wochenende herrliche Märkte in alten Flugzeughangern oder Keksfabriken veranstaltet. Die Kreativszene ist riesig und wir verbrachten unseren ersten Tag in Kapstadt damit, so viel davon einzusaugen und mitzunehmen wie wir konnten. Zum Glück kommen wir noch mal für ein paar Tage wieder. Dann müssen wir uns allerdings auch mal dem Pflichtprogramm widmen, wie dem Besuch des Kap der guten Hoffnung und der Besteigung des Tafelbergs. Aber an dem einen Ort können wir Mut schöpfen bevor wir auf unsere Konten gucken und bei dem anderen können wir das viele Essen abtrainieren. Ein guter Plan für die letzten Tage der großen Reise.
Namen und Adressen:
Franschhoek:
Hochwertiges Essen bei Reuben’s dem Jamie Oliver Südafrikas
Fantastische Brotzeit bei De Companje. 3 Geschwister betreiben hier mit viel Liebe ein Deli mit regionalen, köstlichen Produkten.
Kapstadt:
Ein Muss ist der Street Food Market in Woodstocks Old Biscuits Mill.Hier verkaufen junge Designer jeden Samstag Kleider und Handgefertigtes, sowie regionale Speisen aus der Region. Tolles Flair!
Essen bei The Kitchen in Woodstock. Am besten Vormittags hingehen, um das breite Angebot zur Verfügung zu haben. Die Köchin ist eine Wucht! Ihre Kochbücher ebenfalls.
Delikatessenladen in dem man sich aus vielen kleinen Leckereien etwas zusammenstellen kann (auch gut fürs Picknick): Giovannis.
Shoppen kann man im hippen Woodstock auf der Albert Road. Und im Zentrum auf der Kloof Street und der Long Street. Wer auf Malls und die großen Ketten steht, findet an der Waterfront alles was das Herz begehrt.
Langebaan:
Schlafen im schönen Windchaser. Nettes Kitehostel, mit Küchenzeilen im Zimmer, Dachterrasse, Außendusche, Trockenplätzen für die Neo’s. Sehr sympathischer Besitzer.
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