Istanbul Cityguide – Klassiker:
- Blaue Moschee
- Hagida Sophia
- Bootstour auf dem Bosporus
- Grand Bazaar & Gewürz Markt
- Cisterna
Istanbul Cityguide – Kulinarisches:
- Sahlep: Köstliche heiße Milch mit Vanille, Zucker und Zimt.
- Mezze: Viele kleine Leckereien. Unmengen bestellen und dann teilen.
- Turkish Delight: Sehr süße Spezialität in grellen Farben und verschiedensten Aromen.
- Döner Kebab: Kennt jeder. Aber nicht so.
- Köfte (Fleischbällchen), Pide (Türkische Pizza), Baklava (zuckriger Nachtisch)
- Ayran. Salziger Joghurt Drink. Perfekt zum deftigen Essen.
- Frisch gepresster Granatapfelsaft. Sehr intensiv, etwas bitter, aber eine Vitaminbombe.
Restaurants & Cafés:
Çiya Sofrasi. Besonders authentisches Lokal für Mezze.
Baylan. Bekannt für seinen Kup Griye. Einen sensationellen Eisbecher mit Karamell und Krokant. Sehr ursprüngliche Einrichtung.
Neolocal. Moderne, experimentierfreudige türkische Küche. Kleine, aber feine Portionen, toll komponiert und drapiert. Sehr schöner Blick auf den Bosporus und über die Stadt. Schicke, geschmackvolle Einrichtung und netter Service. Etwas teurer, aber bezahlbar und einen Besuch wert. Im Gebäude des SALT Museum.
Karadeniz Pide ve Döner Salonu. Bester Döner der Stadt. Adresse: Sinanpaşa Mah. Mumcu Bakkal Sok. No:6, Beşiktaş
Istanbul Cityguide – Einkaufen:
Die Straßen rund um den Galata Tower sind nett zum Bummeln und für Souvenirs.
Der Grand Bazar ist ziemlich überteuert und verlangt knallhartes Verhandlungsgeschick. Hier findet man landestypisches wie Keramik, Schmuck, Lampen etc. aber auch Gewürze und Tee. Der Gewürz Markt nahe der Galata Brücke ist preiswerter und fühlt sich authentischer an.
Das Viertel Karaköy ist vor allem zum Essen, einen Drink am Abend, oder einen Kaffee am Morgen sehr schön. Einige kleine Läden laden auch zum Shoppen ein.
Auf der asiatischen Seite in Kadiköy kann man sehen, wo die Einheimischen ihr Essen kaufen. Frisches Gemüse, Fisch, Gewürze, Tee – alles etwas authentischer als auf der europäischen Seite.
Schöne Designgegenstände findet man in der Straße „Serdar-i ekrem Cd“.
Das (ver)raten die Einheimischen:
Münire Alabaz ist die Inhaberin des wundervollen Lädchens Mae Zae in Karaköy. Die reisfreudige Türkin verkauft hier nicht nur liebevoll Gesammeltes wie Kleider, Schmuck, Inneneinrichtung oder andere bezaubernde Kleinigkeiten, sondern gibt auch bereitwillig Tipps zum Besuch ihrer Stadt:
Zum Essen schickt sie uns um die Ecke ins Karaköy Lokantsi. Ein sehr schönes Restaurant, geschmückt mit wundervollen Kacheln. Hier gibt es modernere Versionen der Mezze. Hier kommen auch die Einheimischen gerne hin, also ist es immer sehr voll. Ihr Tipp: Sagen es sei der letzte Abend in der Stadt und auf einen Tisch hoffen. Ich rate: Ab 21.30 kommen, oder reservieren.
Außerdem sagt sie, lohnt sich sonntags ein Besuch im Bolmonti Viertel wo ein „Antiquitäten“- Flohmarkt stattfindet. Er liegt etwas außerhalb, also besser mit dem Bus oder Taxi hinfahren. Hier kann man türkischen Tinnef kaufen und sich vorstellen, wie die Wohnungen der Türken von innen aussehen. Und zwischendurch kleine, lokale Leckereien essen.
Beobachtungen:
Istanbul ist voller Menschen. Zu jeder Uhrzeit strömen sie massenhaft durch die Straßen, Gassen und U-Bahn Stationen der Stadt. Dass hier 18 Millionen Einwohner leben merkt man ständig. Da ich die türkische Hauptstadt im Februar besuche, kann ich mir nur ausmalen wie es hier in touristischeren Zeiten zugeht, wenn sich hier neben den Einheimischen auch noch die zahlreichen Besucher tummeln. Überall ist Gedrängel, es wir geschubst, Vespas rauschen an einem vorbei und über dem Chaos schreit regelmäßig der Muezzin seine Botschaften in die Menge. Auf den Straßen wird gegessen, Tee getrunken, geplaudert – das Leben spielt sich draußen ab. Es riecht nach Döner, Gewürzen, Staub und Fisch. Hier und da nach Urin. Die Menschen sind sich selbst sehr nahe, das mag hart klingen, aber besonders freundlich wirkt der Großteil der Leute hier nicht. In der Cisterne werde ich während meiner Besichtigung mit einem Besen vertrieben, weil genau dort wo ich stehe scheinbar dringend gefegt werden muss. Am Busbahnhof ist niemand bereit meiner Reisebegleitung Auskunft für eine Fahrt am nächsten Tag zu geben, es wird einfach nur auf den Fahrplan gedeutet, den wir schon vorher nicht verstanden haben. Vielleicht liegt es daran, dass nur wenige Englisch sprechen können? Irgendwie fehlt vielen der Frohmut. Umso mehr freue ich mich über die Menschen, die herzerweichend freundlich sind. Zweimal passiert es mir, dass mich jemand zu einem Ziel begleitet, anstatt es mir einfach nur zu beschreiben. Zwei nette junge Türken bringen mich zu meinem Hostel und erzählen mir die Wegstrecke lang von der korrupten Polizei und ihrer Liebe zum Schreiben. Ein 70-jähriger Mann zeigt uns den Weg zum Trödelmarkt und erzählt uns die Geschichte seines Landes und warum der derzeitige Präsident Erdogan so gar nicht nach seinem Geschmack ist. Was mir auffällt, beide fragen zuerst nach dem Beruf, dann nach der Herkunft. Es wirkt, als gebe es zwei Lager unter den Einwohnern der Stadt. Die Traditionellen und die Modernen. Das bestätigt mir auch die junge Türkin die im Hostel arbeitet. Zu kurz ist mein Einblick in das Leben der Menschen hier, um mir ein Urteil zu erlauben. Dennoch versüßen die weltoffenen Bekanntschaften den negativen Beigeschmack der größtenteils verschlossen und verdrossen Wirkenden erheblich. Es seien tausende von syrischen Flüchtlingen in Istanbul, erzählt der Alte frustriert. Da erinnere ich mich an die circa 4 Jährige, die am Abend zuvor mitten auf der „Commercial Street“ saß und Flöte spielte. Es war bizarr wie die Fußgänger an ihr vorbeiströmten, sie kaum zur Kenntnis nahmen. Und wenn sie eine Reaktion zeigten, dann ein müdes Lächeln. Eher ein entzücktes als ein entsetztes. Wenige gaben dem Kleinkind ein paar Münzen, die hier nur wenige Cent wert sind. Wahrscheinlich war es ein syrisches Mädchen. Die Menschen hier haben sicher ihre eigenen Probleme. Aber ein Kind das gerade alt genug ist um zu Laufen, sollte in keinem „modernen“ Land mehr auf der Straße sitzen und in eine Tröte pusten um auf sich aufmerksam zu machen. Egal woher es kommt. Ich habe die Hoffnung, dass so etwas in Deutschland nicht möglich wäre. Jedenfalls würde ich sonst mehr tun, als nur erschrocken zu beobachten. Ich weiß, man darf und kann ein Land und seine Menschen nicht nach 5 Tagen Aufenthalt beurteilen. Vor allem darf man nicht verallgemeinern. Aber ich persönlich war etwas enttäuscht. Nicht von der Stadt, eher von seinen Einwohnern. Die machen eine Reise eben auch aus. Mir fehlte die Leichtigkeit, das Temperament, die Freundlichkeit und vor allem die Hilfsbereitschaft der Menschen. Aber ich werde wieder kommen, um mit den herzlichen Leuten darüber zu reden um alles besser zu verstehen. Vielleicht scheint dann auch die Sonne. Die hilft bestimmt auch ein bisschen.