Mauritius

Erfahrung der Reise: 1 Monat an einem Ort, dessen Name alle Daheimgebliebenen vor Neid erblassen lässt. 4 Wochen auf einer Insel, auf der 23 % aller deutschen Frischvermählten ihre Flitterwochen verbringen. Unser Grund für die Reise nach Mauritius? Im Juni//Juli feiert hier der Wind seine Hoch-zeit. Und da die Insel im Indischen Ozean als Kitesurf-Mekka gilt, flogen wir mit hohen Erwartungen hin, um uns dieses beliebte Reiseziel einmal selbst anzusehen.

Es mag an eben diesen Erwartungen, dem paradiesischen Ruf von Mauritius, oder meinetwegen an der Jahreszeit (Winter) gelegen haben – wir waren von der achso beliebten Vulkaninsel ein wenig enttäuscht. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir nicht für 10 Tage Hotelurlaub gekommen waren, sondern für einen 28-tägigen Kitetrip. Dass wir Reisende und Entdecker sind, nicht Urlauber und Faulenzer. So wahnsinnig viel gibt es auf Mauritius nämlich nicht zu erkunden und wer ohnehin nur im Liegestuhl die Füße hochlegen möchte, findet vergleichbare Strände im nahgelegenen Griechenland. Aber lasst mich die verschiedenen Parameter erklären, die dieses, scheinbar eher ungewöhnliche, Fazit über Mauritius begründen:

Kaktus HeckeAngler Mauritius Norden

Erfahrung der Reise: 1 Monat an einem Ort, dessen Name alle Daheimgebliebenen vor Neid erblassen lässt. 4 Wochen auf einer Insel, auf der 23 % aller deutschen Frischvermählten ihre Flitterwochen verbringen. Unser Grund für die Reise nach Mauritius? Im Juni//Juli feiert hier der Wind seine Hoch-zeit. Und da die Insel im Indischen Ozean als Kitesurf-Mekka gilt, flogen wir mit hohen Erwartungen hin, um uns dieses beliebte Reiseziel einmal selbst anzusehen.

Es mag an eben diesen Erwartungen, dem paradiesischen Ruf von Mauritius, oder meinetwegen an der Jahreszeit (Winter) gelegen haben – wir waren von der achso beliebten Vulkaninsel ein wenig enttäuscht. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir nicht für 10 Tage Hotelurlaub gekommen waren, sondern für einen 28-tägigen Kitetrip. Dass wir Reisende und Entdecker sind, nicht Urlauber und Faulenzer. So wahnsinnig viel gibt es auf Mauritius nämlich nicht zu erkunden und wer ohnehin nur im Liegestuhl die Füße hochlegen möchte, findet vergleichbare Strände im nahgelegenen Griechenland. Aber lasst mich die verschiedenen Parameter erklären, die dieses, scheinbar eher ungewöhnliche, Fazit über Mauritius begründen:

Beobachtung über Mauritius: Ich fühle mich nicht sehr wohl an Orten, an denen die schönsten Fleckchen des Landes von Luxushotels, Golfplätzen oder teuren Villen in Beschlag genommen sind. Auf Mauritius fühlt es sich an, als ob die besten Plätze der Insel bereits an weiße Europäern und Südafrikanern oder Touristen vergeben sind. Zwar sind offiziell alle Strände in Mauritius öffentlich, doch wer sich auf einen Spaziergang entlang des Wasser wagt, wird an jedem neuen Abschnitt von kläffenden Wachhunden Unwillkommen geheißen. Es gibt natürlich auch einige Public Beaches, aber da wird der Sand nicht täglich weiß und postkartentauglich gefegt und vom Seegras befreit. Auch der „Brabant“, ein Wahrzeichen der Insel, der Berg im Süden der Insel, ist in Privatbesitz und darf nur gegen eine Gebühr bestiegen werden. Die „echten“ Städte der Insel hingegen sind wuselig, bestehen aus hässlichen Häusern, die oft nur zur Hälfte fertig gestellt sind und bestechen, wenn schon nicht optisch, wenigstens durch ihre Authentizität (für die Touristen wurde jedoch die Stadt Grand Baie hergerichtet, wo man zwischen teuer bestückten Schaufenstern gepflegt umher schlendern kann). Immer wieder kamen wir auf unseren Touren über die Insel an Siedlungen aus Wellblech-Hütten vorbei und man musste sich über den heftigen Kontrast zwischen Arm und Reich wundern. Billige Hilfsarbeiter aus Bangladesch und China schuften in Textilfabriken oder helfen beim Straßenbau und wohnen in großen Baracken mit kleinen Zimmern. Und das im paradiesischen Mauritius!

Hindu Tempel Goodlands MauritiusEinheimische Goodlands MauritiusFleischverkäufer Pick Up

Selbstverständlich hat die Insel auch wunderschöne Seiten, zum Beispiel die bizarren Bergketten, die sich quer über die Insel ziehen, einen traumhaften Nationalpark voller grüner Wälder, süß duftende, weiß blühende Zuckerrohrfelder. Und ja, ein paar Strände gibt es auch. Aber zum Thema Mauritius nur die Sandfarbe und das Meer zu erwähnen (und ich habe einfach schon bessere Nuancen gesehen) erschiene mir absolut unangebracht.

Jeder Mauritius Reisende sollte doch zumindest über den goldumrahmten Tellerrand hinausblicken und sich auch mal die andere Seite dieser Insel ansehen oder zumindest bewusst machen.

Zuckerrohrfelder MauritiusDSCF8852Black River National Park Mauritius

Das Viech der Insel: Der Dodo ist es nicht. Der ist leider schon ausgestorben. Für uns von aktuellerer Relevanz war ein ganz anderes Viech, da wir uns tierisch Sorgen um unser eigenes Überleben machten, seit wir vor dem ersten Strandgang vor den tödlichen Steinfischen gewarnt worden waren die auf Mauritius leben. Kiten ohne Schuhe? Nicht ratsam. Schwimmen ohne Schuhe? Entscheide selbst. Neben den beinahe unsichtbaren Killerfischen gibt es im Paradies dolchgroße, messerscharfe Steckmuscheln die im seichten Wasser darauf warten unschuldige Füße aufzuschlitzen. Also Obacht beim Plantschen und Gummischuhe einpacken. Oder Hotel mit Pool gönnen.

Von dort aus kann man den frechen Rotohr Bülbüls zusehen, die zutraulich um einen herumflattern. Schöne Vögel. Und völlig ungefährlich. Außer für dein Frühstückbrot vielleicht.

Steckmuscheln Mauritius Vogel Cap Malheureux

Lohnenste Investition: Ein Mietwagen. Ohne Auto geht hier gar nichts. Außer man bucht im Hotel Touren und lässt sich zu seinen Interessensgebieten chauffieren. Oder man fährt mit dem Bus. Sicherlich auch ein Erlebnis, wenn man es überlebt – indische Fahrweise eben. Wobei die Fahrweise auch für Mietwagenfahrer nicht ganz irrelevant ist. Noch nie war ich an einem Ort, an dem so chaotisch gefahren wurde wie auf Mauritius. Sich an den Linksverkehr anzupassen war ein Klacks. Sich an todesmutige Überholmanöver und plötzliches Anhalten mitten auf der Fahrspur zu gewöhnen unmöglich. Wer Mauritius entdecken will, braucht aber nun mal ein Auto.

Mopeds Mauritius Goodland

Beste Orte:

Nach der Kritik hier noch ein paar Orte, an denen man es sich wirklich schön machen kann. (Damit der Eintrag über das Mietauto auch Sinn macht…)

  • Für die Besteigung des Brabant bei Le Morne lohnt sich auch die Anreise in den abgelegenen Süden (der sonst primär für Kite- und Windsurfer relevant ist). Leider kann man den Weg nur mit einer Führung gehen, da der Berg auf einem Privatgelände liegt. Wir waren mit Local Spirit unterwegs. Die Gruppen waren zwar leider recht groß, aber die Guides waren ganz nett. Wir haben circa 25€ gezahlt. Die Tour beginnt um 7 Uhr morgens und dauert circa 4 Stunden.

Brabant Sonnenaufgang MauritiusWanderung BrabantAussicht Brabant Le Morne

  • Das Naturphänomen der „siebenfarbigen Erde“ bei Chamarel liegt unweit von Le Morne und kann gut bei einem Ausflug verbunden werden. Ebenfalls lohnenswert ist ein Mittagessen im Palais de Barbizon – kreolische Küche, wie sie nur noch selten auf Mauritius zu finden ist. Günstig, köstlich und absolut authentisches Ambiente.

Seven Colored Earth MauritiusSiebenfarbigen Erde Chamarel Mauritius Wasserfall

  • Der Botanische Garten in Pamplemousses war nicht so überragend wie die Bergbesteigung, aber die riesigen Seerosen waren durchaus beeindruckend. Leider wachsen hier primär Palmenarten, sodass es nicht so viel blühende Pflanzen zu bestaunen gibt. Mag an der Jahreszeit gelegen haben, aber mir wurde gesagt im Oktober sei das auch nicht anders.

Botanischer Garten in Pamplemousses Botanischer Garten in Pamplemousses

  • Der schönste Strand den ich auf der ganzen Insel gesehen habe war in Point d’Esny. Hier sind wir zu einer Kitesafari zur Iles aux Cerfs aufgebrochen. Das Wasser und der Sand waren so, wie man es sich auf dem Rest der Insel erhofft hatte.
  • Die beliebte Insel Iles aux Cerfs ist mit den Jahren ganz schön touristisch geworden. In Tagestouren werden die Gäste auf die Insel geschippert. Meine bescheidene Meinung: Lohnt sich nicht. Lieber einen Strandtag in Point d’Esny verbringen.

Iles aux Cerfs Mauritius

  • Bei Goodlands kann man in einem herrschaftlichen Kolonialhaus vorzüglich zu Abend und Lunch speisen. Wer mag nimmt vorher noch einen Aperitif auf der Veranda ein. Abends nur mit Reservierung – nicht weil es so voll wäre, sondern weil der meisterliche Koch auch für 2 Gäste zaubert. Die Preise für diese Umgebung und Essensqualität sind lächerlich gering. Auch für junge Menschen absolut bezahlbar. La Demeure de Saint Antoine ist meiner Meinung nach ein absolutes Muss bei einer Reise nach Mauritius.
  • Wenn man schon mal in Goodlands ist, lohnt sich eine Besuch auf dem wuseligen Markt von St. Antoine. Die Einheimischen freuen sich so sehr über Besuch aus der Ferne und man erfährt, wie freundlich das kreolische Volk hier ist. Erkundigt euch an welchen Tagen was verkauft wird.

Gemüsemarkt Goodlands MauritiusGemüsemarkt MauritiusMarkt Goodlands

  • Die nettesten Public Beaches sind Flic en Flac und Tamarin im Westen, Mont Choisy im Norden und Poste Lafayette im Osten.

Flic en Flac Strand

  • Wandern im Black River National Park. Hier gibt es zahlreiche, lange Walks. Geht vormittags los, denn hier regnet es (besonders ab Mittag) viel. Wir waren nass bis auf die Haut und hatten trotzdem unseren Spaß. Manche Wege sind sehr glitschig und haben es in sich. Ich finde ein gewisses Fitness-Level braucht es also um dort herum zu laufen. (Wir haben den Walk zum Macchabée View Point gemacht und haben circa 4 Stunden gebraucht.)

Wandern Black River National Park

Kiten Poste Lafayette Schaukel Sonnenuntergang Zuckerrohr MauritiusMeer Mauritius Salzfelder MauritiusBotanischer Garten Mauritius

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